| Heinz
                      Schade – ein echter Weißwasseraner – gehört zu
                      den wenigen Glasschleifern und –graveuren, die wirklich
                      Meisterliches geschaffen haben. Seine berufliche Laufbahn
                      ist eng mit der „Bärenhütte“ in Weißwasser und
                      deren Nachfolge-Unternehmen verbunden. Sein
                      Lehrmeister zu Anfang der fünfziger Jahre war der
                      Glasschleifer-Meister Alfred Görner, der 1953/54
                      den Beweis angetreten hat, dass man Diatretgläser durch
                      Hinterschleifen anfertigen kann. Bis dahin blieb die
                      Anfertigung von Diatretglas – von den Römern erfunden
                      und dann in Vergessenheit geraten - ein Phänomen. Görner
                      gelang es, durch Schleifen eines dickwandigen Glaskörpers
                      ein Diatretglas innerhalb von 4 Monaten herzustellen. Schade
                      war als Musterschleifer sehr produktiv und hat über 800
                      Schliffe und Dekore entwickelt bzw. mitentwickelt.
                      Besonders erfolgreich war die enge Zusammenarbeit mit dem
                      Designer Georg Richter. Die Gläser mit diesen
                      Schliffen und Dekoren gingen in 36 Länder der Erde.
                      Gleichermaßen wurden zahlreiche Sonderanfertigungen für
                      die Ehrungen und Auszeichnungen entworfen und angefertigt.
                      In einem von ihm geleiteten Schleiferzirkel hat er junge
                      Menschen an die Kunst des Glasschleifens herangeführt und
                      auf sie seine Begeisterung für die Veredlung des
                      Werkstoffes „Glas“ übertragen. Im
                      
                      Glasmuseum Weißwasser sind 70 seiner Meisterwerke aus
                      Glas – vielfach mit höchsten Auszeichnungen bedacht -
                      als Unikate in der Dauerausstellung zu bewundern. Sein überragendes
                      Können war auch Grund für die Berufung zum Jury-Mitglied
                      bei den verschiedensten internationalen Ausstellungen und
                      Leistungsvergleichen. Letztendlich war es wohl auch der
                      Grund, dass ihm als Einzigen ab 1970 die Ausübung des
                      nebenberuflichen Teilgewerbes als Kunsthandwerker für
                      Hochschnitt und Gravur genehmigt wurde. 
						Zum Wirken von Heinz Schade sind mehrere Publikationen 
						erschienen: Keller, ReinerHeinz Schade - Ein begnadeter Glasschleifer und Glasgraveur
 Schriftenreihe des Förderverein Glasmuseum Weißwasser e. V.
 Weißwasser: Eigenverlag, 2011, 72 S.
 ISBN  978-3-9813991-2-7
 
						
						Schäfer, ManfredMeister aller Zeiten: Heinz Schade
 In: Die Menschen von hier haben Glas geformt und das 
						Glas die Menschen. 3. Fortsetzung
 Schriftenreihe des Förderverein Glasmuseum Weißwasser e. V.
 Weißwasser: Eigenverlag, 2016, 6 S.
 ISBN 978-3-9813991-7-9
 
						
						Kohlschmidt, SiegfriedHeinz Schade: Schleifermeister - Meisterschleifer
 Lausitzer Glas 1
 Cottbus und Hoppegarten, 2015, 47 S.
 
						
						Lehmann, Christine; Kohlschmidt, SiegfriedMeine beste Bude: Heinz Schade und die Bärenhütte
 Lausitzer Glas 8
 Cottbus, Hoppegarten und Weißwasser, 2020, 56 S.
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